Jagla Ausstellungsraum eröffnet final in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung, Köln. Kleiner Raum ganz groß - präsentieren sich hier doch ehemals knapp 23 Quadratmeter auf engem Raum, nun auf einer Fläche von knapp 500 Quadratmetern, in der Halle der Michael Horbach Stiftung. Im Rückblick von zehn „vollgepackten“ Ausstellungsjahren erscheint dies jedoch relevant - denn um die zahlreichen, und vor allem neuen Positionen all jener Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren, die über die Jahre in Jagla Ausstellungsraum vertreten waren, brauchte es in der Tat eine Fläche größeren Ausmaßes.

Insgesamt waren es weit über hundert Künstlerinnen und Künstler, die einst in dieser Adresse am Hansaring 98, zwischen 2008 und 2018 ihre Arbeiten in Form von Skulptur, Malerei, Fotografie, Film- und (Klang-)Installation präsentierten. Mit ihren teils waghalsigen Installationen und speziell für den Raum konzipierten Arbeiten, installierten sie gleichzeitig, über die Jahre hinweg, Jagla Ausstellungsraum als eine in Kunstkreisen feste Adresse.

Aktueller Anlass zu einer Begegnung aller Künstlerinnen und Künstler aus dem zehnjährigen Programm von Jagla Ausstellungsraum, nun in der Michael Horbach Stiftung, ist die Herausgabe des Buches „Das ganze Paket. Zehn Jahre Jagla Ausstellungsraum“ (Grafik: Steffen Missmahl). Darin finden sich knapp 80 Ausstellungen und Veranstaltungen aufgelistet, bildlich dokumentiert und versehen mit Texten von Bettina Haiss, Ulrike Jagla-Blankenburg und einer Textarbeit von Horst Münch. 

So handelt es sich in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung eigentlich um eine Veranstaltung, aufgeteilt in zwei, und dies nicht ohne Grund! Getreu dem Ausspruch von Francis Picabia – Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann - verbinden sich hier nicht allein die Anlässe, sondern auch die zeitlichen Dimensionen. Lenkt die vorgestellte Publikation mit den darin dokumentierten Ausstellungen den Blick zurück, eröffnet die Schau in der Michael Horbach Stiftung mit neueren Positionen den Blick nach vorn. Diesen Cluster in Zeit und Bild demonstrieren die Künstlerinnen und Künstler mit einer Vielfalt an Positionen, eingebettet in einen vergangenen wie aktuellen Diskurs.